Eastbound - unterwegs auf dem EB-Weg

Eastbound - unterwegs auf dem EB-Weg
Karte 27.08.2025

27.08.2025
Die Fata Morgana

Eigentlich ist heute nicht viel passiert. Es war zwar eine ausgesprochen lange, dafür aber sehr flachlandige Etappe. Und trotzdem fallen mir auf Anhieb drei mögliche Überschriften ein. Ich habe mich für die Überschrift entschieden, die am ehesten meine niederen Instinkte offenbart, also bleibt dran.

Los ging es heute um 8:30, um bei der Länge der Tour genügend Puffer und Zeit für Pausen zu haben. Da ich übermorgen einen sehr anstrengenden Tag haben werde, soll der morgige Tag kurz werde - somit musste es heute etwas mehr sein. Das virtuell eingezogene Sicherheitsnetz brauchte ich dabei gar nicht.


Wahrscheinlich ein extra bärensicherer Picknick-Platz


Und - zumindest für den Moment - auch wieder etwas weniger k.u.k-Architektur


Wenn nicht so viel passiert, man sicher ist dass die Zahnbürste eingepackt ist, und alles entspannt läuft, kommt man natürlich auf viele Ideen. Es ist für jeden was dabei, freut Euch auf die Zeit, wenn ich wieder zurück bin. Gibt es dabei Nachteile? Ja natürlich, man wird unaufmerksam und übersieht dann trotzdem weiterhin exzellenter Ausschilderung einen Abzweig. Es ist mir dann glücklicherweise schnell aufgefallen, so dass Ihr den kleinen Umweg in der Karte gar nicht erkennt.

Das bringt mich zum ersten Superlativ des Tages: Auch ohne diesen Umweg wäre es dir weiteste Strecke, die ich der Erinnerung nach an einem Tag zu Fuß zurück gelegt habe, geworden 🏆

Zwischendrin tauchte am Horizont bereits der Hauptkamm der Mährisch-schlesischen Beskiden auf. Da es aber später noch ganz reizende Fotostops gab, gibt es die Bilder erst später.








So langsam wurde es Mittag und ich hatte knapp 20 Kilometer auf der Uhr. Also eigentlich Zeit für eine Pause - aber irgendwie hatte keine Lust auf mein Lunchpaket. Ich hatte zwar das Katzenfutter, wenn Ihr Euch erinnert, durch Makrelenpaste geupgraded, aber irgendwie war mir eher nach Eis und Cola (es lesen hoffentlich keine Kinder mit). Und tatsächlich, im nächsten Dorf schimmerte von weitem ein Eis-Aufsteller. Der Weg zur Eis-Oase war also vorgezeichnet. Und von weitem prangte auch "Otevřeno" - also "geöffnet". Darunter war "5:30 - 12:xx, 14 - 17" zu sehen. Und ich als Optimist hatte gehofft, dass anderthalb Stunden Mittagspause dem Personal reichen würde. Naja, lange Rede kurzer Sinn: Keine Erfrischung und 5 Kilometer weiter bis zur nächsten Oase.

Die Fata Morgana (Abbildung ähnlich)


In diesem Dorf ist mir dafür etwas anderes passiert - ich habe zum ersten Mal eine Smalltalk-Situation auf Tschechisch überlebt 💪. Was mich zum zweiten heutigen Superlativ bringt: Bis auf ein Telefonat mit daheim und diesem Bericht habe ich den ganzen Tag nur tschechisch gesprochen 🇨🇿

Wie der eine oder andere vielleicht weiß geht die Tschechische Sprache sehr sparsam mit Vokalen um, und dafür gab es auch ein schönes Beispiel für ein Gewässer:

Falls Ihr versucht, das auszusprechen: Seid froh, dass auf dem R nicht auch noch ein Häkchen sitzt. Kleiner Tipp: nach dem R ein unbehauchtes e einschieben


Die nächsten Berge warten schon




Meine Alternative zu Hörnchen mit Makrelenpaste und Tee



Pitorreker Strommast, schönes Panorama - ein guter Anfang


Und dann kam völlig unerwartet sin Platz, an dem ich einfach nicht anderes konnte als doch noch einmal den Rucksack abzusetzen, eine Tasse Tee zu trinken und - obwohl deutlich unter 400 Metern Höhe - die Aussicht zu genießen.


Ich nach 34 Kilometer endet der heutige Tag in Suchdol nad Odrou - also am Oberlauf der Oder. Und nein, ich werde jetzt nicht heimwärts treiben, sondern meinem Beinen etwas Erholung gönnen.




Start
Hradec nad Moravicí

Ziel
Suchdol nad Odrou

Entfernung
34.0 km