Eastbound - unterwegs auf dem EB-Weg

Eastbound - unterwegs auf dem EB-Weg
Karte 29.08.2025

29.08.2025
Traumabewältigung

Fachleute würden wohl von einem "profilierten Höhenweg" sprechen


Was für eine Etappe - ich bin heute im letzten Teil des Weges an meine Grenzen gekommen. Rückblickend betrachtet wäre das lustig gewesen - verbinden doch verschiedene Familienmitglieder unterschiedliche Traumata mit dem Radhošť, dem heutigen Ziel. Da könnte natürlich "kraftlos im Wald liegenbleiben" weiteres Trauma hinzufügen.

Bevor es mit dem heutigen Tag losgeht muss ich Euch natürlich noch verraten, wie die Essenaufnahme gestern ausgegangen ist. Nachdem beide (!) Dorfrestaurants nicht mehr kochen und ich dann auf Nummer Sicher gehen wollte, gab es in meiner Pension einen Broiler mit Brot. Brauche ich nicht nach jeder anstrengenden Wanderung, zusammen mit einem Getränk hat es weniger als 5 Euro gekostet. Also so gesehen ein guter Deal.



Also dann, los ging es heute um 8:30 weil ich mir schon dachte, dass das heute eine harte Nuss wird.



Ihr seht schon, dass es wenig Ablenkung gab, und meine Gedanken waren ganz woanders als mich eine Wanderin überholte. Mein Schreck hätte wahrscheinlich nicht größer sein können, wenn mir ein Bär auf die Schulter getippt hätte.

Gerade am Anfang war auch wieder extrem windig, auch und gerade auf den Höhenlagen. Da wurden Erinnerungen an England wach, als mich damals um ein Haar eine Windbö die Klippen hinunter ins Meer gepustet hätte. Deshalb war ich ganz froh, dass links und rechts noch genug "Puffer" war. Stellt Euch bei den beiden Bildern einfach die Halme stark schwankend vor:


Noch bin ich nicht im Bärengebiet, aber andere Gefahrenquellen gab es durchaus:



Und das Ziel ist auch schon zu sehen. Sind auch nur noch 15 Kilometer und 1000 Meter nach oben.

Radhošť im Hintergrund







Neben der exzellenten Beschilderung muss ixh ander Stelle auch einmal stellvertretend für die tollen tschechischen Bauden die "Zbojnická Koliba" loben. Es war echt lecker.

Danach jedenfalls begann der Horror. Lange, steile Anstiege, es war heiß und zu allem Übel ging es zwischen auch wieder runter. Das fand ich irgendwie - nun ja - unfair. Und als mein inneres Kind sehr trotzig wurde, tauchte wie zur Versöhnung ein Pausenplatz mit grandioser Aussicht und anschließend eine Bergwiese auf, die für die Höhe extrem bunt fand.

Naja, den einen Anstieg schaffe ich auch noch






Und oben auf dem Berg angekommen wird dann auch sichtbar, wie sich ostwärts doch so langsam das Aussehen von Häusern, Kirchen und Hotels ändert:


So, und nun zum Eingangstext. Aus meiner Kindheit kann ich an zwei wirklich sxhlimme Ereignisse erinnern - einmal die Milchreis-Montage im Kindergarten, andererseits der Besuch des heutigen Hotels im Jahr 1988 - vor allem des Plumsklos. Es war damit wirklich widerlich. Und ich kann sagen, dass sich die Toilettensituation deutlich verbessert hat. Und ohne bei den weiteren damals schlimmen Erlebnissen ins Detail zu gehen habe ich mein Essen bekommen ohne auf drei andere zu warten, die das Gleiche essen (*to whom this may relate...*)

Horský Hotel Radegast



Start
Hodslavice

Ziel
Radhošť

Entfernung
26.8 km