Ich bin erst gestern gefragt worden, wie denn das Wetter so sei. Bis gestern 18:30 hätte ich gesagt: Super. Als es gestern Abend anfing zu schütten dachte ich, dass sich das bis zum Morgen bessert. Aber auch um 8 Uhr war keine Besserung in Sicht.
Während des Frühstücks schaute ich mich nach einem Plan B um. Und siehe da - mit nur 100 Kilometer Umweg, dafür aber für unschlagbare 8 Euro hätte mich die Slowakische Bahn ans Ziel gebracht.
Mit der Kirche ums Dorf (oder um den Berg), aber in günstig
Und während ich darüber nachdachte, dieses Angebot anzunehmen fiel mir eine Lektion aus dem Tschechisch-Kurs, die sich mit dem Thema "Ausreden" beschädigte. Und eine der Ausreden, keinen Sport zu machen war "Nemám pevnou vůli" - "ich habe keinen starken Willen". So einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen und immerhin meinte die Wettervorhersage, dass es bald nur noch nieseln würde.
Der Bär ist immerhin wetterfest
Den Aufstieg kann ich mir bei dem Wetter sicher sparen
Noch nicht mal richtige Grenzsteine gibt es hier
Makov, Slowakei
Auch von Makov hätte ich 100 Kilometer mit dem Zug zum Ziel fahren können, das hätte sogar nur 6,50 gekostet. Der Regen hatze aufgehört und ich dachte, dass nun das schlimmste überstanden sei und der restliche Weg zwar lang wird, aber nicht mehr so anstrengend.
Das war allerdings ein Trugschluss. Wie sich auf dem nächsten Berg herausstellte ging der Weg durch hohes (nasses!) Gras und durch tiefen Schlamm. Das ist die ideale Gelegenheit für Wanderschuhe, sich so richtig schön mit Wasser vollzusaugen - und so hatte ich dann doch 15 Kilometer lang sehr nasse Füße.
Und dann kamen der "rettende" Bach und Straße. Warum? Ich wusste, dass ich dem Bach bis zur Mündung folgen würde, es konnte also nicht mehr bergauf gehen. Und mit der Straße dazu war auch klar, dass der Abstieg gemächlich sein und ohne Schlammlöcher sein würde. Und in diesem Fall war mein Optimismus endlich mal gerechtfertigt 👍
8 Kilometer können lang sein, aber 8 Kilometer bergauf durch Matsch sind schlimmer
Noch ein Feuerwehrhäuschen 🥰
Mala Fatra - dort geht's morgen (hoffentluxh bei Sonne) weiter
Und diese schwankende Brücke hat mir wieder meine *ähm* Respekt vor Brücken klar gemacht
Angekommen bin ich dann in Bytča, zu deutsch "Groß Bitsch". Die Witze dazu macht Ihr bei Bedarf bitte selbst.