Eastbound - unterwegs auf dem EB-Weg

Prolog (oder auch: Was habe ich gestern noch getan): Irgendwie fiel mir ein, dass meine heutige Unterkunft auf meine Frage, ob sie eine Anzahlung haben wollen, nicht geantwortet hatte. Also gestern kurz gefragt, ob alles klar geht und die Antwort bekommen, dass man mir die Reservierung bestätigt hätte und alles klappt.

Fast Forward zu heute morgen. Gut aus dem Bett gekommen, lecker gefrühstückt, Sonnencreme drauf und los geht's. Der heutige Abschnitt war, verglichen mit den letzten, relativ einfach, versprach recht wenig Ablenkung und sollte sich durchwandern lassen. Das passt auch, und so reihte sich Bergwiese an Bergwiese (aber eine hübscher als die andere) und (Ur-)Wald an (Ur-)Wald.

Und dann war ich auch schon am höchsten Punkt. Knapp 1400 Meter mit einem recht stetigen Anstieg und ohne nasse "Krummholzzone". Alles easy.

Der Abstieg war dann auch easy und endete am Sedlo Prislop, wo die gleichnamige Pension steht. Diese hatte mir vor drei Monaten schon mitgeteilt, dass sie kein freies Zimmer für mich hätten. Also ausgebucht sahen sie nicht aus, hatte aber ein wenig den Charme von Rosebuds Motel ind daher war ich gar nicht so traurig, dass sie mich nicht haben wollten. Die gebuchte Alternative ear ca. 3 Kilometer weg, aber in Anbetracht der leichten Etappe war der Aufwand mit eingepreist.

Und wenn alles zu einfach ist, muss ja irgendwas passieren (das Leben ist doch nur ein Film) - es war ein bisschen Deja vu mit dem England-Abenteuer 2020. Das Hotel jedenfalls hatte einen vollkommen leeren Parkplatz, war abgeschlossen und niemand reagierte auf Klingeln, Anrufe oder E-Mails. Mitten auf dem Land sind die Alternative recht spärlich und auf dem Sedlo Prislop wollte ich es nicht probieren. Zufälligerweise (gibt es überhaupt Zufälle?) hatte ich auf dem Busfahrplan gesehen, dass es genau einen abendlichen Bus in den Zielort für morgen gibt. Da das (morgige) Hotel in der Kommunikation sehr freundlich war, habe ich einfach mal telefonisch mit schlechtem Tschechisch in der Slowakei eine zweite Nacht reserviert, mich in den Bis gesetzt und bin angekommen. Dabei spare ich dann auch noch Geld! Ideen für morgen gibt es auch schon, also alle Probleme gelöst.

Epilog: Irgendwann meldete sich das ursprüngliche Hotel. Es täte ihnen alles leid, ein Hotelmitarbeiter hätte sich vertan. Als Entschuldigung bietet man mir eine kostenlose Nacht an. Die brauche ich nicht, weil die nächsten Tage fest gebucht sind. Falls von Euch also jemand morgen oder übermorgen in Hruštin übernachten möchte, melde er oder sie sich kurzfristig bei mir.