Kleiner Nachtrag zu gestern: Ja, ich bin ins Hotel gekommmen, hatte ein schönes Zimmer und ein wirklich ausgezeichnetes Frühstück. Und das ganze deutlich günstiger als die Unterkunft in Niedzica-Zdroj. Das polnische Gastgewerbe kann ja doch, wenn es will.
Heute fand ich es spannend, wie deutlich sich die Architektur ändert, je weiter man nach Osten kommt. Durch die kleinen Etappen war es mir gar nicht so präsent, wie weit östlich ich inzwischen bin. Bei der Vorbereitung von heute erzählte mir der Wanderführer von den Lemken, in deren Siedlungsgebiet es heute ging. Wenn ich richtig verstanden habe gehörte das Gebiet bis zum ersten Weltkrieg zur Ukraine - und ein Blick auf die Karte zeigte auch, dass ich gar nicht so weit weg von den russischen Drohnenangriffen bin. Soweit ist aber alles gut, von müden Füßen einmal abgesehen.
Ansonsten war heute etwas der Wurm drin, aber dazu später.
Denen machte es weniger aus als mir
Ausgerutscht bin ich entlang des Weges ja schon häufiger. Heute hat es mich so erwischt, dass sowohl ich als auch meine Klamotten voller Schlamm waren. So konnte ich unmöglich unter Leute - zwar begegnen einem in dieser Gegend kaum Wanderer, aber spätestens die nächste Gastgeber wären sicher erstaunt gewesen. Die Lösung? Spontaner Waschtag am nächsten Bach. Hände, Wanderstöcke und Regenjacke waren einfach. Aber die Hose? Nun ja - nicht schön aber wirkungsvoll - Hose auch im Bach gewaschen (wie gesagt, kommt ja keiner entgegen so dass man da halbnackt stehen kann), gut ausgewrungen, unter Protest angezogen und dann beim Weiterwandern trocknen lassen.
An der Unterkunft dann der zweite Schockmoment. Handy-Akku schneller alle als gedacht (vor 30 Minuten war der Akku noch zu 80%) voll - und ich sollte die Gastgeberin anrufen. Später ließ sich der Akku nicht laden und als ich vom Essen zurück kam, wollte das Handy nicht starten und brauchte sehr viel gutes Zureden. Drei Wochen muss es noch durchhalten - ich hoffe, dass das klappt.